Wir sind heute gut organisiert und um 9.15 Uhr bereits unterwegs nach palmi und auf der A3 direkt nach Reggio di Calabria. Wir finden vor dem Museo Archeologico Nazionale direkt einen Parkplatz und betreten den modernen Bau des Museums.
Das Museum ist Pflichtprogramm, denn hier stehen die Broni-Krieger von Riace aus der Mitte des 5 Jh. v. Chr.
Durch Zufall gelangten sie vom Meeresgrund an die Oberfläche, als 1972 ein Schnorchler in seinen Ferien einen Arm aus dem Meeresboden ragen sah. Er informierte die Polizei, weil er von den kriminellen Machenschaften im Süden der Italienischen Republik wusste.
So nahm die Geschichte seinen Lauf. Die von Muschelkalk bedeckten Statuen wurden freigelegt und waren in erstaunlich gutem Zustand. Florentinische Archäologen das die Satuen wahrscheinlich vom Bildhauer Phidias oder aus dessen Schule stammen. Dieser hat auch die Zeusstatue in Olympia (eines der sieben Weltwunder) geschaffen.
Man erkennt die Adern und Fingernägel, Brustwarzen etc. bis ins kleinste Detail. Die Augen sind aus Elfenbein und einer Glaspaste aus Kalk hergestellt worden.
Diese beiden Krieger und der ganze Rest des Museums waren sehr interessant!
Wir allen in einer Crêperia einen Snack und besichtigen das lange Lungomare, welches das beeindruckteste in ganz Süditalien sei.
Danach machen wir uns auf die ca. drei Stündige Fahrt durch das Aspermonte-Gebirge.
Die A 183 schlängelt sich schmal aus Reggio di Calabria raus und über die Hügel, mit schönen Ausblicken.
Erst fahren wir an Olivenhainen vorbei, später durch dichte grüne Wäldern mit Buchen, Eichen, Weisstannen und Farnen. Es wird neblig und plötzlich richtig kalt. Im Skigebiet Gambarie (1310 m.ü.M) haben wir dann noch 13 °C. Trotz nasser Kälte sind heute am Sonntag viele Italiener im Wald am Grillieren.
Wir fahren an der Fonte tre Aie vorbei und steigen kurz aus. Der Pullover ist nötig!
Über die SS183 geht es dann von Gambarie in gut zwei Stunden abwärts an die ionische Küste nach Melito di Porto Salvo, dem südlichsten Punkt Italien.
Die Strasse ist abenteuerlich und das Fahrtempo 20 bis 40 km/h. Immer wieder wird es eng oder hat Erdrutsche, welche die eine Hälfte der Fahrbahn versperren. Die Wälder lösen sich auf und die Landschaft wird karger.
Die Olivenhaine sind an steilen Hängen haben zur Ernte dauerhaft Netze gespannt. In den Dörfern hat man das Gefühl noch ein einer früheren Zeit zu sein.
Eine Art Naturwunder stellen die breiten, grossen Trockenflüsse dar. Sie können aber in Zeiten der Schneeschmelze ziemlich Wasser führen.
An der Küste in Melito machen wir uns dann auf die Suche nach einem Campingplatz, was sich als nicht so einfach erweist!
Wir fahren in alle Küstendörfer rein. Die Dörfer scheinen etwas trostlos und man fühlt sich wie am Ende der Welt. Viele Häuser sind im Rohbau und sehen nicht aus, als wüeden sie einmal fertig gebaut. Wir fahren an einem Camping in Bova Marina vorbei und finden darauf die Einfahrt zum Camping in Villagio Camping in Palizzi di Marina.
Dabei handelt es sich aber um eine Bungaloanlage und der Parkplatz, den wir bekommen ist eine Ecke mit Gerümpel und nicht funktionierenden Sanitären Anlagen. Wir fahren nach kurzer Besprechung wieder zurück nach Bova und folgen dem grossen Schild zum Camping. Da scheint aber die Direzione geschlossen und der platz sieht verlassen aus. Ein Franzose sagt uns dann, dass es schon offen sei, wir müssten nur etwas reinfahren.
Unser Bauchgefühl sagt uns weiter fahren.
So fahren wir auf der Umfahrungsstrasse weiter bis wir ein kleines Schild mit Camping sehen.
Da werden wir ganz nett empfangen, man zeigt uns ein Plätzchen und wir richten uns für eine Nacht ein.