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Bari Sardo, Gennargentu Massiv, durch die Barbagia bis nach Orgosolo und Nuoro , Monte Ortobene bis nach Cala Liberotto

Lars freut sich schon seit Tagen auf den Ausflug ins Landesinnere, in die Barbagia zu den echten Banditen. Denn in den verwirrenden Tälern und Bergketten haben sich früher die Banditen versteckt. Unser Tagesziel heute ist Nuoro, die Hauptstadt, wo früher die Banden ihre Geschäfte abgewickelt haben, aber auch die Polizei Jagd auf die Banditen gemacht hat.

Wir entscheiden uns, nach der Route vom Reiseführer zu fahren, welche uns durch das ganze Gennargentu Massiv führt. Wir fahren eine andere Strecke nach Lanusei und von dort beim Lago Alto del Flumendosa biegen wir auf eine Panoramastrasse/Wanderweg, welche nur einspurig ist, ab. Sie führt uns auf schmalen Sträusschen über Bergkämme zum Monte Perda Liana (Felsnadel), Steineichenwälder, vorbei an vielen Quellen und zur Nuraghe Ardasei bis nach Seui. Das waren wirklich sehr schöne 40 km und wir wären nie auf dieser engen Strasse gefahren, wenn der Reiseführer uns nicht den Tipp gegeben hätte.

Weiter geht es dann etwa gleich kurvig und mit vielen Serpentinen über Seulo, Gadoni und Aritzo quer durch den Nationalpark. Die Strasse geht mal rauf, mal runter bis sie nach Belvi dann nach Desuolo aufsteigt. Die höchstgelegene Stadt Sardiniens (1000 m.ü.M). Von da aus kommt man in das Skigebiet der höchsten Berge, dem Punta La Marmora 1834 m.ü.M.  und dem Bruncu Spina 1828 m.ü.M.

Wir kehren oben kurz ein und fahren wieder runter nach Fonni, vorbei am Lago Govossai bis nach Orgosolo. Das Hirtendorf galt lange als das Banditendorf schlechthin, in dem Blutrache ganze Sippen auslöschte. Von 1903 bis 1917 fielen über 50 Opfer in einem Familienkrieg. Heute merkt man nur noch, dass sie Leute eher verschlossen und misstrauisch sind. Die über 200 Wandmalereien, welche politische und satirische Themen aufnehmen, sind wie ein Freilichtmuseum. Wir betrachten einige der Bilder und fahren dann weiter nach Nuoro. Der  vorgesehene Campingplatz in Orgosolo ist uns doch etwas zu einsam.

In Nuoro besuchen wir das Museo della vita e delle Tradizione Popolari Sardi. Es ist sehr spannend und wir stellen fest, dass die Kostüme und Riten der Saren ähnlich sind derer im Kanton Appenzell.

Leider sind ganz viel des Museums geschlossen. Wir fahren dann bei schönstem Licht auf den Monte Ortobene und geniessen die Aussicht auf das gegenüberliegende Supramonte-Massiv. Nach einer kurzen Pause entscheiden wir auf dem Monte Ortobene in das Agriturismo Sa'Roccas zum Schlemmen und Übernachten zu fahren. Doch wir scheitern schon bei den ersten Metern der Einfahrt. Sie ist total ausgewaschen, sandig und extrem steil. Ohne kehren zu können, lotse ichLars mit dem Bus Schritt für Schritt wieder zur Strasse hinunter und enttäuscht fahren wir noch eine weitere Stunde bis nach Cala Liberotto. Da bekommen wir nach einer langen und erlebnisreichen Fahrt quer durch die Berge einen Stellplatz mit Meerblick auf dem Camping Sa Prama.

Müde aber froh gehen wir direkt in die Pizzeria und bestellen Cozze und Pizza, doch die Wespen überfallen uns und in Kürze schwirren da 25 Wespen um uns und die Muscheln. Wir wechseln den Platz und Innere und Essen fertig, aber irgendwie sind wir einfach müde und erschöpft. Wir bauen dann noch den Bus und den Platz auf und gehen schlafen.

Wir entspannen einen Tag nach diesen vielen Kilometern Autofahrt.

Wir kauften frische Panini und assen ausgiebig Frühstück mit Joghurt, Müesli und Coppa. Danach gingen wir an den Strand. Die Cala Ginepro beim Camping Sa Prama ist ein grauer Sandstrand. Heute hatte es grosse Wellen und das Wellenreiten machte allen Spass. Wir kauften dann noch ein Bodyboard und die Kids könnten sich 50 m von der Welle mitreissen lassen bis an den Strand. Die Siesta machten wir beim Camper mit Stocki und Salat. Nachmittags gingen wir wieder an den Strand. Nach dem gestrigen Marathon durch die Berge, tut ein solcher fauler Tag richtig gut. Wir machen noch eine Maschine Wäsche.

Abends dann geniessen wir den Aperitivo auf unserem Plätzchen und kochen Penne mit Tomatensauce. Kein Fleisch wegen den Wespen!

Zum Schluss spazieren wir noch etwas ausserhalb des Platzes zur Cala Liberotto.