Von El Puerto de Santa Maria, welches der Hafen für die weltweiten Exportgeschäfte ist, fahren wir in die letzte der weissen Städte, Jeréz de la Frontera. Wir steuern eine der vielen Bodegas an und landen in der Bodega Sandeman.
Wir hätten es nicht besser planen können, um 11.30 Uhr wird gerade eine Führung auf Deutsch angeboten. Zusammen mit vier anderen Schweizern werden wir durch die Anlage geführt. Die Lagerung in diesen Hallen ist speziell für die Hitze konzipiert. In disen Hallen mit den grossen Toren weht sändig ein Windchen und der Sandboden (welcher auch in den Stierkampfarenen genutzt wird) speichert viel Feuchtigkeit. Der Boden wird im Sonner mehrmals täglich gewässert. Die Fässer stehen immer in drei Etagen. Die Reifsten sind ganz unten, von diesen wird jeweils ein Drittel entnommen und mit einem Drittel der oberen Etage wieder aufgefüllt usw. So bleibt die Mischung immer konstant. Natürlich haben wir auch verschieden Sherrys degustiert und einen Sandeman (Armada Superior) gekauft. Dieser hat uns am besten gemundet. Auch Schulklassen besichtigen die Bodegas, denn Sherry ist hier das Leben und vom Sherry kommt das Geld... da kann man nicht genug früh damit anfangen! Zwei Mädchen hielten dann da noch eine Flamencoshow für ihre Klassenkammeraden.
Nach einem Spaziergang durch die Gassen von Jeréz und ein paar Tapas fahren wir zurück auf unseren Camping , um den Nachmittag etwas zu relaxen, denn heute Abend steht um 21.20 Uhr eine Flamenco Show in Cádiz an. Das La Cava, eine Taberna Flamenca, ist zwar ein total touristisches Angebot, jedoch versuchte es die Ursprünglichkeit zu bewahren, d.h. Tanz, Gesang und Expression der „Zigeuner“in strotzender Kraft und reissender Leidenschaft.
Cádiz lebt wirklich abends, auf den Plätzen tobt das Leben. Alle sind draussen, Kinder rennen herum, Eltern trinken etwas... Wir genehmigen uns auch einen feinen Znacht. Das Ambiente war wirklich schön und die Darbietung sehr zigeunerhaft und authentisch.
Um Viertel nach elf dann hechten wir aus dem Lokal, quer durch die Strässchen von Cádiz bis zum Parkaus, wo die Penner sich bereits in ihren Zelten für die nacht eingenistet haben. Wir schaffen es nur wenige Minuten vor Mitternacht zurück zum Campingplatz. WIr hätten sonst vorne dran übernachten müssen, da die Tore ab Mitternacht geschlossen bleiben.