Fahrt in Bergregion Akadia
Wir brechen heute ziemlich früh auf, denn die Strassen ins Landesinnere sind bekanntlich schmal und kurvenreich.
Die Fahrt von Olympia bis nach Dimitsàna dauert über eine Stunde. Wir schlängeln uns entlang dem Berg durch schöne Föhrenwälder immer höher hinauf. Wir durchqueren einige kleine Dörfer. In jedem hat es eine Taverna und es sitzen ein paar Mannen drin, welchen wir freundlich winken. Wir sind froh, keinen grossen Camper zu haben, denn die Strassen werden immer schmaler. Auffallend ist, dass man sich nicht auf die Strasse verlassen kann, denn es kann sein, dass nach einigen Kilometern der Strassenzustand bereits viel schlechter oder schmaler ist, wie zuvor.
In Dimitsàna angekommen genehmigen wir uns einen Toast und ein kühles Getränk. Dabei beobachten wir das rege Treiben im Dorf. Den Polizisten auf dem Balkon, welcher viele Passanten kennt. Die Mönche, welche im Minimarket anstehen, Touristen-Familien, Autos, die durch Gassen fahren, die viel zu schmal wirken...
Hier ist auch der Startpunkt für die Fahrt ins Loúisos-Tal. Unser erster Stopp gilt dem Wasserkraft-Museum. In diesem wird ganz anschaulich dargestellt, wie die Wasserkraft im Tal nicht nur zum Mahlen von Getreide genutzt wurde, sondern zum Waschen von Teppichen, zum Gerben von Leder und um Schwarzpulver herzustellen. Letzteres war ein sehr wichtiges Produkt für diverse Kriege und Austragungen. Dimitsàna war daher bekannt, Männer mussten nicht in den Krieg ziehen, da sie für die Produktion des Schwarzpulvers zuständig waren.
Weiter ging die Fahrt auf einer sehr schmalen und mit Schlaglöchern übersäten Strasse, spektakulär ins Tal hinunter bis zum Parkplatz nahe des Klosters Pródromou. Wir laufen 20 Minuten runter zum Kloster, welches spektakulär in den Fels gebaut wurde. Es wird immer noch von acht Mönchen bewohnt. Es ist sechsstöckig und nur mit Holzgeländern zu den oberen Stockwerken gesichert. Von da wandern wir weitere 1.5 km runter durch wunderbaren Wald bis zum Fluss Louisios und der Brücke. Wir baden die Füsse. Den Aufstieg zum alten Kloster Filosófou lassen wir aus, denn schon die beiden Wege bis zum Auto sind bei dieser Wärme genug für uns.
Wieder im Auto schlängeln wir uns durch viele weitere Kurven und viele weitere Kilometer schlechte und enge Strassen bis nach Andritsena. Hier hat man zum ersten Mal das Gefühl wieder etwas in der Zivilisation zu sein. Eine Stunde später treffen wir in Tholo am Meer auf dem Camping Apollo Village ein. Ein grosser, schöner, aber in die Jahre gekommener Campingplatz. Wir suchen uns ein Plätzchen aus und gehen zum Strand. Der Strand ist leer und es sind viele Meeresschildkröten-Nester markiert. Der lange Strand ist bekannt für die Nistplätze der Schildkröten und wird von Volontären allmorgendlich überwacht.
Das Wasser und die Wellen sind herrlich!
Wir kochen Polenta, Tomatensalat mit Thon und geniessen den heissen Abend vor dem Bus unter den Pinien.