Tanz auf dem Vulkan
Heute brechen wir unsere Zelte in Pompeji ab, jedoch nicht ohne einen Besuch auf dem Vesuv. Zum Glück erfahren wir von unserem Platznachbarn, dass man nur Onlinetickets kaufen kann. Vor Ort gibt es keine Tickets, auch seien die Billette bereits ausverkauft.
Schnell schauen wir nach und siehe da, für den heutigen Tag gibt es keine Tickets mehr. Wir gehen zum Bahnhof, welcher auch beim Eingang zu den Ausgrabungen von Pompeji liegt und erkundigen uns dort. Schnell wird klar, dass es keine Onlinetickets mehr gibt, weil all diese Anbieter diese aufkaufen und in ihrem Package verkaufen. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als ein Package mit Bustransfer und Eintritt zu kaufen.
Leider gibt es für halb 11 Uhr nur noch 3 Tickets, so müssen wir umdisponieren und nehmen fünf Stück für 12.30 Uhr.
Dafür fahren wir zur 5 km weit entfernten Villa Oplontis. Diese Ausgrabung einer prunkvollen Villa ist eindrücklich, da diese über einen 17x61 Meter grossen Pool verfügte und auch die Wandmalereien noch sehr gut erhalten sind. Man bestaunt echte Kunstwerke. Eine gute Anleitung auf Deutsch bekommt man mit dem Eintritt.
Wenig später werden wir an der geschäftigen Hauptstrasse angesprochen und in eine unscheinbare Bar gelotst. Wir kommen mit dem Barista Gennaro ins Gespräch und erfahren einiges über seine Künste. Die Kinder staunen nicht schlecht, dass man hier die Cornetti vuoti gerade befüllen lassen kann, zur Auswahl stehen Kinder-Buono oder Schokolade.
Wieder einmal staunen wir über die Verkehrsregeln hier. Es ist erstaunlich, dass nicht mehr passiert. Überholt wird von links und rechts, wenn man kommt, wird gehupt, beim Stopp rollt man hinein, ohne zur Seite zu schauen, mit dem Gottvertrauen, dass das kommende Fahrzeug schon bremst. Andri hat gelesen, dass in Pompeji zwischen 9 und 13 Uhr zur vollen Stunde Autosegnungen stattfinden, ob das etwas nützt?
Noch schnell ein Panino zur Stärkung und schon sitzen wir in dem komfortablen Bus Richtung Vesuvio. Sehr entspannt ist die Fahrt, wenn man nicht selbst zirkeln muss. Oben angekommen hat sich das Kombi-Ticket schon wieder gelohnt. Der öffentliche Parkplatz liegt viel weiter unten und man hätte der befahrenen Strasse entlang noch sicher 30 Minuten gehen müssen, nicht ganz ungefährlich. Und oben ist es so voll, dass auch hier das Wenden nur auf die gelassene italienische Art funktioniert.
Den Aufstieg geniessen wir dann sehr. Wir haben zwei Stunden Zeit. Trotz des Ansturms sind nicht zu viele Leute aufs Mal unterwegs. Die Aussicht in den Golf von Neapel spektakulär, auch mit dem Wetter hatten wir Glück. Der Krater ist gross und man sieht gut hinein, die Farben des Vulkangesteins eindrücklich. Hier und dort riecht es nach faulen Eiern, es räuchelt an manchen Stellen.
Wir geniessen ein Glas Wein und ein Prosecco auf dem Gipfel und machen uns an den Abstieg. Pünktlich kommt der Bus und holt uns ab.
Wieder in Pompeji holen wir unser Auto auf dem Parkplatz (hinter dem Camping Zeus, günstiger) ab und fahren die knappe Stunde nach Sorrento. Kaum auf der Peninsula Sorrentina angekommen wechselt die Atmosphäre. Alles ist viel aufgeräumter und sauberer. Die Städtchen haben Charme, dazwischen etwas Grün, nette Cafés und geschäftiges Treiben. Die Fahrt dauert etwas länger, da wir zwischen 16 und 17 Uhr im Berufsverkehr landen, dies lässt aber zu, dass man mehr erblickt bei der Durchfahrt. Am Camping Nube D’Argento bekommen wir einen grossen Platz mit Meerblick. Das lädt ein, um einen Aperitivo zu geniessen.
Später laufen wir den kurzen Weg ins Städtchen und schlendern durch die Gassen. Wir haben uns mit Monika und Magda zum Nachtessen verabredet.
Sie waren die letzten sechs Tage von Salerno an der Amalfiküste bis nach Sorrento gewandert und dass wir alle genau heute in Sorrento sind, ist ein lustiger Zufall.
Wir treffen sie vor dem Duomo beim Aperitivo und setzen uns dazu.
Später essen wir in Restaurant O’Parruccchiano La Favorita. Ein riesiges Lokal mit vielen Sälen und ganz viel Grün. Wir sitzen mitten unter Zitronenbäumen und geniessen feines, lokales Essen.
Ein schöner Abend geht zu Ende.
Schnell sind wir auch wieder auf dem Campingplatz und schlüpfen in unsere Betten.
Camping Nube d'Argento: https://www.nubedargento.com